Wenn Tiere Diabetes haben...

Shownotes

In dieser Episode geht es um eine ernstzunehmende Erkrankung die sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin immer häufiger wird. Es geht um die Stoffwechselerkrankung Diabetes Mellitus. Ich erkläre was Diabetes ist, welche Organe betroffen sind und welche Risikofaktoren die Erkrankung begünstigen. Außerdem gehe ich auf die Diagnostik, mögliche Folgeerkrankungen sowie die Behandlungsmöglichkeiten der Zuckerkrankheit ein.

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Transkript anzeigen

00:00:11: Hallo und herzlich willkommen bei meinem Podcast TFA für TFAS, der Wissenspodcast für Tiermedizinische Fachangestellte.

00:00:57: von Magenproblemen über Durchfall, Juckreiz bis zum Stress Magen und Nierenproblemen.

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00:01:08: Und das schon seit über dreizehn Jahren.

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00:01:35: Also greift schnell zu.

00:01:38: Alle Details verlinke ich euch in den Schonungs.

00:01:44: Heute geht es um Diabetes.

00:01:47: Diabetes ist unter den Haustieren eine weit verbreitete Erkrankung.

00:01:51: Zur Einschätzung kann ich euch sagen, dass etwa eine von zweihundert Katzen an der Zuckerkrankheit leidet.

00:01:58: Seit den Neunzigneunzigzeigerjahren mit steigender Tendenz, was vermutlich von Adipositas, Bewegungsmangel und Co.

00:02:06: herrührt.

00:02:07: Eine Zivilisationskrankheit genauso wie bei uns Menschen.

00:02:13: Wenn man von Diabetes spricht, meint man den sogenannten Diabetes mellitus.

00:02:19: Kleiner Exkurs, es gibt nämlich auch noch den Diabetes Incipidus.

00:02:24: Dabei geht es um eine endocrinologische Erkrankung mit Polyuri und Polytipsi, die aber nichts mit dem Blutzucker zu tun hat und auch nur sehr selten auftritt.

00:02:35: Zurück zur Zuckerkrankheit.

00:02:37: Der Name Diabetes Militus leitet sich ab aus dem Griechischen und aus dem Lateinischen.

00:02:43: Diabetes bedeutet auf Griechisch soviel wie hindurchfließen.

00:02:47: was sich auf den übermäßigen Handrang zurückfüllen lässt.

00:02:51: Während Melitus aus dem lateinischen Stammt und so viel wie Honigsüß bedeutet.

00:02:57: Das wiederum lässt sich auf die vermehrte Ausscheidung von Glucose über den Urin zurückfüllen.

00:03:04: Also kann man die Erkrankung auch mit Honigsüßem Durchfluss übersetzen.

00:03:09: Diabetes Melitus ist eine metabolische, also eine stoffwechselbedingte Erkrankung, die zu einer Hyperglykemi führt.

00:03:18: Eine Hyperglykemi ist eine gesteigerte Konzentration von Glucose, also von Zucker, im Blut.

00:03:25: Um die überschüssige Glucose auszuscheiden, braucht der Körper sehr viel Flüssigkeit.

00:03:31: Deshalb trinken erkrankte Tiere viel bis sehr viel und haben dementsprechend auch einen erhöhten Haar dran.

00:03:39: Wie in der humanen Medizin kann man Diabetes in drei Formen klassifizieren.

00:03:44: Einmal gibt es den Typ I Diabetes, dann gibt es den Typ II Diabetes und als drittes noch den sekundären Diabetes.

00:03:52: Bevor wir jetzt aber auf die einzelnen Typen nochmal genauer eingehen, möchte ich euch noch andere Begrifflichkeiten und auch anatomische Faktoren beschreiben.

00:04:01: Welche Begriffe fallen euch denn ein, wenn ihr als erstes an Diabetes denkt?

00:04:07: Also ich denke da sofort mal an Insulin.

00:04:11: Insulin wird produziert von der Bauchspeicheltrüse.

00:04:14: Das ist das nächste, was mir einfällt, die Bauchspeicheltrüse.

00:04:17: Starten wir mal mit dem Insulin.

00:04:20: Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheltrüse, also dem Pankrass, gebildet wird.

00:04:26: Genauer gesagt in den Beta-Zellen der Langerhans-Inseln.

00:04:30: Da kommen wir später auch nochmal genauer drauf zu sprechen.

00:04:33: Wenn Nahrung aufgenommen wird, Steigt der Blutzuckerspiegel, darauf hinschüttet die Bauchspeicheldose Insulin aus.

00:04:41: Das Insulin funktioniert so ähnlich wie ein Schlüssel.

00:04:45: Es sperrt die Körperzellen auf, damit die Glucose vom Blut in die Körperzelle übergehen kann.

00:04:51: Muskeln nutzen dann die Glucose als Futter und in der Leber wird Glucose gespeichert für schlechte Zeiten in Form von Glycogen.

00:05:01: Die Folge von diesen Vorgängen ist, dass der Blutzuckerspiegel sinkt.

00:05:06: Insulin ist also kurz gesagt dafür verantwortlich die Zellen zu öffnen, damit Energie in Form von Zucker übergehen kann.

00:05:15: Ohne Insulin gibt es also auch keine Energie für den Körper.

00:05:20: Der Haupt Gegenspieler vom Insulin ist das Glucagon.

00:05:24: Neben Adrenalin, Cortisol und dem Wachstumshormon STH, also das sogenannte Somatotropin.

00:05:34: hebt es den Blutzuckerspiegel.

00:05:38: Glucagon wird auch in der Bauchspeicheldrüse gebildet, allerdings in den Alpha-Zellen.

00:05:44: Hat man jetzt Hunger oder es wird schnell viel Energie gebraucht, weil zum Beispiel der Fressfeind grad um die Ecke kommt, dann gibt das Glucagon den Befehl an die Leber, den dort eingespeicherten Zucker freizugeben.

00:06:00: Das heißt, dass in der Leber gespeicherte Glycogen wird gespalten, der Blutzuckerspiegel steigt und Energie wird freigesetzt.

00:06:10: Ist der Körper gesund, halten die beiden Hormone den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht.

00:06:17: Also, wir merken uns, Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, Glucagon hebt ihn und Glycogen ist in der Leber gespeichert als Notfallzucker.

00:06:30: Kommen wir zur Anatomie der Bauchspeicheltrüse.

00:06:35: Die Bauchspeicheltrüse oder in der Fachsprache auch Pankreas genannt, ist ein langes hellroserfarbenes Organ, das Kaudal der Leber im Darmgegröße liegt.

00:06:46: Sie besitzt zwei unterschiedliche Drüsenarten.

00:06:49: Da haben wir einmal den inkretorischen Teil.

00:06:53: Also die endocrine Drüse sozusagen mit den Langehans Inseln.

00:06:59: Die sind wichtig für die Produktion von Glucagon, Insulin und dem Somatostatin.

00:07:11: ist der Gegenspieler zum Somatotropin und hemmt unter anderem die Sekretion der Magensäure, senkt den Blutdruck und kann die Ausschüttung mehrerer Hormone reduzieren.

00:07:25: Der andere Teil der Bauchspeicheltrüse, der exkritorische Teil, der produziert Verdauungsenzyme, die an den Anfangsteil des Dünndarms an den Darm abgegeben werden.

00:07:42: Der sogenannte Pankreisaft besteht aus Trypsinogen und Kymotrypsinogen und die spalten das Nahrungseiweis in einfache Eiweißkörper.

00:07:54: Beide Enzyme werden als Vorstufen im Pankreis gebildet und erst im Darm aktiviert.

00:08:00: Dann heißen sie nämlich Trypsin und Kymotrypsin.

00:08:05: Neben dem Trypsinogen und dem Hymotrypsinogen produziert die Bauchspeicheldrüse noch Lipase und Amylase.

00:08:13: Lipase spaltet Nahrungsfette in Fettsäuren und Glycerin.

00:08:17: Es wird durch die Gallensäure dann aktiviert, während die Amylase Kohlenhydrate spaltet, indem sie Stärke und Glycogen zum Malthose abbaut.

00:08:28: Die Bauchspeichedrüse hat einen großen Einfluss auf die Verdauung und auch auf dem Stoffwechsel als Ganzes.

00:08:36: So, machen wir weiter mit den Formen von Diabetes.

00:08:42: Habe ich ja vorhin schon mal kurz angesprochen, es gibt den Typ I, den Typ II und den Sekundärdiabetes.

00:08:48: Fangen wir mal mit dem Typ I Diabetes an und schauen uns den mal ein bisschen genauer an.

00:08:53: Den Typ I Diabetes, der kommt meistens bei Hunden vor.

00:08:58: Bei diesem Typ Diabetes werden die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch das Immunsystem zerstört.

00:09:05: Dadurch wird weniger oder gar kein Insulin mehr produziert.

00:09:11: Ohne Insulin steigt der Blutzuckerspiegel, weil die Glocose das Insulin ja braucht, um vom Blut in die Zellen überzugehen.

00:09:20: Das Problem beim Typ I Diabetes ist, der ist irreversibel, also der kann nicht geheilt werden.

00:09:28: Und dementsprechend ist ein Typ I Diabetes lebenslang behandlungsbedürftig.

00:09:36: Beim Typ II Diabetes liegt eine Insulinresistenz vor.

00:09:41: Das bedeutet, dass das Insulin in den Periphernen geweben, also zum Beispiel in den Muskeln und im Fettgewebe, nur noch vermindert oder gar nicht mehr wirkt.

00:09:51: Es kann also Insulin produziert werden, aber nicht vom Körper aufgenommen werden.

00:09:58: Meist entsteht der Typ II Diabetes durch mehrere Faktoren.

00:10:02: Neben der genetischen Komponente, bei den Bullmerkatzen zum Beispiel, ist ein Hauptrisikofaktor das Übergewicht.

00:10:10: Beim Übergewicht haben wir ein vierfach erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken.

00:10:18: Der sekundäre Diabetes Melitus kann sich auch durch andere Krankheiten oder durch die Gabe bestimmter Medikamente entwickeln.

00:10:26: Entzündungen oder Tumore auf der Bauchspeicheldrüse können unter anderem ein Auslöser sein.

00:10:33: Bei der Katze gibt es auch noch die sogenannte Stresshyperglykämie und die kann häufig vorkommen, wenn die Werte oder das Blut beim Tierarzt abgenommen wird.

00:10:44: und eben durch Stress dann der Blutzuckerspiegel erhöht ist.

00:10:49: Dadurch sind die Werte sozusagen verfälscht und da muss man dann immer gut abkritzen können, ob es sich tatsächlich um einen Diabetes-Militus handelt oder eben nur um eine Stresshyperglyke.

00:11:00: So, welche Symptome sind nun typisch für Diabetes?

00:11:05: Tiere mit Diabetes-Militus zeigen charakteristische klinische Symptome, die auf den gestörten Glucose-Stoffwechsel zurückzuführen sind.

00:11:14: Zu den früh auffälligen Anzeichen zählen u.a.

00:11:17: Polyurin und Polydipsy, also vermehrtes Trinken und vermehrtes Wasserlassen.

00:11:25: Durch die erhöhte Zuckerkonzentration im Blut wird Glucose vermehrt über den Urin ausgeschieden, was zu einem osmotischen Dioreseffekt führt.

00:11:34: Wie gesagt, mehr trinken, mehr pinkeln.

00:11:38: Infolgedessen verlieren die Tiere vermehrt Wasser, wodurch ein gesteigertes Trinkverhalten entsteht.

00:11:44: und dadurch auch mehr Urin ausgeschieden wird.

00:11:48: Falls man jetzt Angst hat, ob man eine Polydipsie frühzeitig erkennt, kann man natürlich den Wasserbedarf abmessen.

00:11:55: Eine Katze sollte ca.

00:11:56: fünfzig Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht trinken.

00:12:02: Bei Hunden ist es bis zu hundert Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

00:12:09: Eine Freundin aus der Kindheit hat an einem Tag einen halben Kasten Wasser getrunken, also circa sechs Liter.

00:12:17: Und wenn man jetzt davon ausgeht, dass ein Mensch zwei Liter am Tag trinken soll, fällt Politipsi aber definitiv auf.

00:12:24: Da die Glocose den Körperzellen als Energiequelle nicht mehr oder zu wenig zur Verfügung steht, greift der Organismus auf Fett, Muskel und andere Energiespeicher zurück.

00:12:35: Dieser kompensatorischer Mechanismus führt trotz gesteigerten Appetit, der sogenannten Polyphagie, zu einem progressiven Gewichtsverlust bis hin zur Kachexi.

00:12:46: Und die Kachexi, das ist die sogenannte pathologische Abmagerung, also die krankhafte Abmagerung mit Muskelatrophie.

00:12:57: Der ausgeprägte Energiemangel resultiert dann in Apathie und Leistungsschwäche.

00:13:03: Im weiteren Verlauf können zusätzlich noch Erbrechen und Durchfall und daraus folgend eine Dehydration auftreten.

00:13:10: Insgesamt zeigen diabetische Tiere somit ein deutlich reduziertes Allgemeinbefinden, das häufig kombiniert mit Polyuri, Polydipsi, Polyphagi und Gewichtsverlust beobachtet wird.

00:13:24: Kommen wir zu Diagnostik.

00:13:26: Liegen die typischen Symptome vor, wird durch mehrere Laboruntersuchungen eine Diagnose festgestellt.

00:13:33: Wichtige Werte aus dem Blut sind die Glucose und das Fructosamin sowie eine Urinuntersuchung auf Glucose, Ketonkörper, Blut und das spezifische Gewicht.

00:13:44: Der erste Wert, der beurteilt wird, ist die Glucose aus dem Blut.

00:13:48: Dieser Wert sollte bei ca.

00:13:54: Wie schon erwähnt, kann der Glucosewert durch Stress, vor allem bei der Katze, stark verfälscht sein.

00:13:59: Also da können tatsächlich Werte bis zu dreihundertsechzig Milligramm pro Diziliter durch Stress möglich sein.

00:14:08: Deshalb sollte eine Diabetesdiagnose nie nur am Glucosewert gestellt werden.

00:14:16: Die Fructosaminkonzentration ist so eine Art Durchschnittswert der letzten Wochen und dementsprechend kann dieser Wert der Unterscheidung zwischen stressbedingter Hypoglycemie und Diabetes-Militus dienen.

00:14:29: Bei Verdacht auf Diabetes oder zur Beurteilung der Nierenfunktionen spielt die Urin-Untersuchung auch noch eine zentrale Diagnossische Rolle.

00:14:38: Ein wichtiger Parameter ist der Glucosegehalt im Morin.

00:14:42: Glucose erscheint nämlich erst dann im Hahn, wenn die sogenannte Nierenschwelle überschritten wird.

00:14:48: Also der Blutzuckerspiegel so hoch ist, dass die Tubuli die filtrierte Glucose nicht mehr vollständig resubieren können.

00:14:56: Ein Nachweis von Glucose im Morin ist daher ein deutlicher Hinweis auf eine ausgeprägte Hyperglykemi.

00:15:05: Zusätzlich werden Ketonkörper bestimmt, die bei einer unzurechnenden Glucoseverwertung durch den vermehrten Fetaubbau entstehen.

00:15:12: Ihr Nachweis weist auf eine fortgeschrittene Stoffwechselengleisung hin, wie sie bei einer diabetesen Ketoacidose vorkommt.

00:15:22: Eine Ketoacidose ist definitiv ein Notfall und darf nicht unterschätzt werden.

00:15:28: Das vorhandensein von Entzündungszellen oder Blutemurin kann auf begleitende Harnwegsinfekte oder entzündliche Prozesse im Bereich der ableitenden Harnwege hinweisen, die bei diabeteschen Tieren aufgrund der Glocosorie geholft auftreten können.

00:15:48: Das spezifische Gewicht des Urins liefert zusätzlich noch Informationen über die Konzentrationsfähigkeit der Niere.

00:15:55: Bei diabetischen Tieren ist es häufig erhöht, da die hohe Glucosekonzentration die Osmolarität des Urins steigert.

00:16:06: Das hohe spezifische Gewicht kann aber auch von einer Nierenerkrankung kommen und muss dann eventuell nochmal speziell abgeklärt werden.

00:16:16: Außerdem kann es sinnvoll sein, bei der Katze die Schilddrüsse zu untersuchen und einen Überschutz an Wachstumshormonen auszuschließen.

00:16:24: Bei Hunden sollte ein Cushing-Syndrom ausgeschlossen werden, ebenso ein erhöhter Progesteronwert.

00:16:31: Für beide Spezies ist es aber wichtig, beim initialen Labor eine Pankreatitis auszuschließen.

00:16:37: Eine Pankreatitis kommt bei ca.

00:16:39: dreißig bis sechzig Prozent der Diabetes-Patienten vor.

00:16:43: und erschwert das Einstellen mit Insulin.

00:16:46: Dementsprechend sollte sie zuerst behandelt werden.

00:16:51: Wo wir schon bei Behandlung sind, machen wir gleich weiter mit der Therapie.

00:16:56: Die Behandlung des Diabetes Melitus bei Tieren zieht darauf ab, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu stabilisieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

00:17:06: Die Therapie umfasst in der Regel Insulinverabreichung, Ernährungsmanagement und Lebensstiländerungen.

00:17:12: Die Grundlage der Behandlung bildet die regelmäßige Insulingabe.

00:17:18: Die Einstellung auf die richtige Dosis erfolgt schrittweise und kann mehrere Wochen bis etwa einen Monat dauern, da die Dosis nur in kleinen Anpassungsschritten verändert werden sollte.

00:17:30: Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vermeidung einer Hypoglycemie, also dem Unterzucker.

00:17:36: Typische Anzeichen dafür sind Unruhe, Zittern, Koordinationsstörungen oder im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit.

00:17:43: Tritt eine Unterzuckerung auf, sollte das Tier sofort gefüttert werden.

00:17:48: Falls es jetzt zum Beispiel nicht frisst, dann braucht man unbedingt Zucker, Honig oder Syrup, irgendwas Süßes, was man auf die Maulschleimhaut auftragen kann.

00:17:58: Anschließend ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen und da kann ich euch empfehlen, wenn man so ein ein Zuckertier sozusagen hat, dass man immer eine kleine Hotelportion, also diese kleinen abgepackten Honigportionen griffbereit hat.

00:18:16: Das kann man sich ja immer gut einstecken und dann kann man falls mal so ein Notfallauftritt schnell reagieren.

00:18:24: In manchen Fällen, insbesondere zu Beginn der Therapie, kann eine stationäre Aufnahme zur engmaschigen Kontrolle und Dosisanpassung sinnvoll sein.

00:18:33: Bei Katzen steht neben der Insulintherapie auch ein oral verabreichtes Antidiabetikum zur Verfügung, was in bestimmten Fällen auch eingesetzt werden kann.

00:18:44: Da muss man dann halt nicht spritzen, sondern kann es eben oral verabreichen, das Medikament.

00:18:51: Ein wichtiger Teil bei der Behandlung Von Diabetes ist das Gewichtsmanagement und Bewegung.

00:18:58: Übergewichtige Tiere profitieren von einer langsamen und kontrollierten Gewichtsreduktion, da dies die Insulin in Empfindlichkeit verbessert.

00:19:07: Regelmäßige moderate Bewegung unterstützt zusätzlich die Blutzuckerkontrolle und das allgemeine Wohlbefinden.

00:19:14: Hier kann es hilfreich sein, mit einem Ernährungsberater für Tiere in Verbindung zu treten.

00:19:20: In der vorletzten Folge über die Katze habe ich auch mit meiner Tierernährungsberaterin des Vertrauens genau über das Thema Übergewicht bei Katzen gesprochen.

00:19:28: Also hört da gerne mal rein.

00:19:30: Ich finde vor allem wichtig, dass die Tierbesitzer bereit dazu sind, die DE zu unterstützen.

00:19:36: Und da kann es auch hilfreich sein, den Erfolg erkenntlich zu machen, indem man die Reise-Inanführungszeichen dokumentiert und eben dann Fotos macht und regelmäßige Fotos macht und vor allen Dingen auch in Gewichtstabellen das Gewicht festhält, damit der Tierbesitzer auch sieht, dass was vorwärts geht.

00:19:59: Werbung!

00:20:01: Wir wissen ja jetzt, dass die Ernährung eine ganz entscheidende Rolle beim Management von Diabetes hat.

00:20:06: In diesem Zusammenhang möchte ich euch Diabeks von INUVET noch mal genauer vorstellen.

00:20:11: Diabeks ist ein Ergänzungsfuttermittel für Hunde und Katzen zur Regulation der Kohlenhydrataufnahme im Darm.

00:20:18: Diabeks reguliert durch ein Milchproteinhydrolisat die Spaltung von Kohlenhydraten im Darm.

00:20:25: Dadurch wird weniger Zucker reserviert und kann dadurch den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit reduzieren.

00:20:32: Dann führen die Inhaltsstoffe, Inulin und Zellulose dazu, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt.

00:20:38: Zellulose kann zusätzlich auch noch zu einem guten Sättigungsgefühl beitragen.

00:20:43: Außerdem unterstützt Diabeks den Zellschutz der Bauchspeicheltrüse.

00:20:47: Diabeks hat nichts mit Insulin zu tun.

00:20:50: Es wirkt lediglich enzymatisch.

00:20:52: So könnt ihr Patienten unterstützen, die schon Diabetes haben oder auch kurz davor stehen.

00:20:58: Denn das wisst ihr in der Praxis am allerbesten und nur dort gibt es Innovettprodukte.

00:21:04: Werbung Ende.

00:21:05: Weiter geht's mit dem Podcast.

00:21:09: Diabetes-Meditus kann bei Tieren eine Vielzahl von Folgeerkrankungen verursachen, die unterschiedliche Organsysteme betreffen.

00:21:16: Besonders häufig sind Augenerkrankungen wie Katarakte, vor allem beim Hund.

00:21:21: Dabei wird überschüssige Glukose in der Linse ins Obid umgewandelt, was osmotische Veränderungen und anschließend eine Linzentrübung zur Folge hat.

00:21:32: Diese Erkrankung ist auch als grauer Starr bekannt.

00:21:35: Auch Hornhaut-Ulzerer können auftreten, da diabetesche Neuropathien die Regeneration der Hornhaut beeinträchtigen und die Anfälligkeit für Infektion erhöhen.

00:21:46: Im Maul-Bereich sind Stomatiden, also Entzündungen der Mundschleimhaut, eine häufige Komplikation.

00:21:53: Sie entstehen durch eine Kombination aus erhöhter Infektanfälligkeit und gestörter Wohnteilung, bei erhöhtem Blutzuckerspiegel.

00:22:02: Langfristig kann Diabetes zudem denieren schädigen.

00:22:06: Diabetesche Nephropathien... äußern sich häufig in einer Proteinurie, vor allem beim Hund und können in Verbindung mit Bluthochdruck auftreten.

00:22:17: Das Immunsystem von Tieren wird durch den erhöhten Blutzuckerspiegel geschwächt, wodurch Infektionen leichter entstehen und schwerer abhallen.

00:22:28: Auch das Endocrinesystem kann betroffen sein.

00:22:31: Ein Hyperadrenokortizismus kann sekundär auftreten oder dem Diabetes verschlimmern.

00:22:38: Da das Stresshormon Koratisol dem Blutzucker erhöht.

00:22:44: Schließlich ist die Keto-Azidose eine akute lebensbedrohliche Stoffwechselkomplikation eines Diabetes.

00:22:51: Dabei kommt es durch die vermehrte Produktion von Ketonkörpern zu einer metabolischen Acidose, die wirklich sofortige tierärztliche Behandlung erfordert.

00:23:02: Insgesamt zeigt sich, dass Diabetes Militus partieren, weitreichende Folgen für Augen, Nieren, Immunsystem, Kreislauf und auch Stoffwechsel haben kann, die eine konsequente Kontrolle und Behandlung notwendig machen.

00:23:19: Zum Schluss möchte ich noch mal genauer auf die einzelnen Spezies eingehen.

00:23:24: Kanines Diabetes tritt bei Hunden auf und ähnelt dem Typ eins Diabetes wie beim Menschen, da eine Remission in der Regel nicht möglich ist.

00:23:33: Die Diagnose und Verlaufskontrolle kann unter anderem über das Fructosamin erfolgen, bei dem die Glucose an Albumin gebunden gemessen wird.

00:23:43: Wodurch sich der mittlere Blutzuckerspiegel der letzten Wochen abbildet, haben wir ja schon besprochen.

00:23:50: Auffällig ist, dass weibliche Hunde häufiger betroffen sind, was mit dem Hormon progesterone zusammenhängen kann, deswegen sollte das auch immer mitbestimmt werden bei der ersten Initialen Blutuntersuchungen.

00:24:07: In bestimmten Fällen kann deshalb auch eine frühe Kastration sinnvoll sein, wenn eine Remission theoretisch noch möglich wäre.

00:24:16: Eine der häufigsten Folgeerkrankungen beim Hund ist der graue Starr oder auch Katarakt genannt.

00:24:22: Interessanterweise liegt bei über dreißig Prozent der betroffenen Hunde eine Pankratitis vor, die als möglicher Auslöser für die Entwicklung von Diabetes gilt.

00:24:34: Machen wir weiter mit dem Filinendiabetes, der ähne dem Typ II Diabetes bei Menschen, da eine Remission möglich ist, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird.

00:24:47: Die Remission beschreibt im Übrigen dabei einen Stadium der Krankheit, in dem die klinischen Symptome unter Kontrolle sind und kein Insulin mehr benötigt wird.

00:24:57: Zur Verlaufskontrolle und als Langzeitzuckerwert kann auch bei der Katze der Wertfotosaminen herangezogen werden.

00:25:04: Im Gegensatz zum Hund ist bei der Katze die Glokose aber nicht an das Albumin gebunden, sondern vorwiegend an Globuline.

00:25:12: Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen männliche Tiere, also circa siebzig Prozent der Fälle, das zunehmende Alter und vor allen Dingen Übergewicht.

00:25:24: Übergewichtige ältere Katzen, wie Garfield typisches Beispiel für eine übergewichtige Katze, wären also eben typische Kandidaten für Diabetes Militus.

00:25:36: Dementsprechend kann eine präventive Maßnahme sein, regelmäßig das Gewicht zu dokumentieren und daraufhin einen geeigneten Ernährungs- und Bewegungsplan zu erstellen.

00:25:47: Eine typische Komplikation bei der Katze ist die diabetesche Neuropathie, die vor allem die Gligmaßen und das Gangbild betreffen kann.

00:25:57: Zudem muss bei Katzen, wie schon mehrfach erwähnt, die stressinnuzierte Hyperglykemi berücksichtigt werden, da Stresssituationen den Blutzuckerspiegel kurzfristig stark ansteigen lassen können.

00:26:10: Ein weiterer Punkt, der bei der Katze unbedingt beachtet werden muss, ist die hepatische Lipidose.

00:26:15: Diese tritt häufig bei übergewichtigen Katzen auf, besonders wenn sie plötzlich das Futter verweigern.

00:26:22: Etwa sechzig Prozent der diabetischen Katzen entwickeln zusätzlich eine Pankratitis, die sowohl als Altauslöser als auch als Folge der Diabetes betrachtet werden kann.

00:26:32: So, dann haben wir noch das Pferd.

00:26:34: Diabetes meelitus beim Pferd tritt überwiegend als sekundärer Diabetes auf und es meist mit insulinresistenzen verbunden.

00:26:43: Häufig im Rahmen des equinen metabolischen Symptoms, also kurz EMS.

00:26:50: Typische Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Fortgeschrittnisalter sowie ein hoher Zucker und Stärkeanteil im Futter.

00:26:59: Besonders Ponys und Islandpferde sind predisponiert.

00:27:04: Die Pathophysiologie beruht auf einer vermündeten Insulinempfindlichkeit der Körperzellen, wobei in manchen Fällen eine sekundäre Beta-Zelldysfunktion auftreten kann.

00:27:15: Ein besonders bedeutsames klinisches Problem bei Pferden mit Insulinresistenz ist die Hufrehe, die sowohl akut als auch chronisch auftreten kann.

00:27:25: Weitere Symptome sind Gewichtszunahme, trotz mäßiger Fütterung, Muskelschwäche, Trägkeit und gelegentlich vermehrtes Trinken und Urinieren, wobei Polyuri und Polytipsi seltener ausgeprägt sind als bei Hunden und Katzen.

00:27:38: Die Diagnose erfolgt über Blutuntersuchungen wie das Basalinselin und auch Fructosamin, manchmal auch über einen oralen Glucosetolerantstest und Schließt auch ein Screening auf EMS ein.

00:27:56: Die Therapie konzentriert sich auf Gewichtsreduktion durch angepasste Fütterung und ausreichend Bewegung.

00:28:02: Die Fütterung sollte Zucker und Stärkearm sein, um Insulinbelastungen zu reduzieren.

00:28:08: In Einzelfällen kann der Einsatz von Medikamenten wie Metformin erfolgen, meist aber auf Label.

00:28:16: Ein wichtiger Aspekt der Behandlung ist zudem die Prävention und Kontrolle von Hofrehe beispielsweise durch regelmäßige Hofpflege und gegebenenfalls orthopädische Unterstützung.

00:28:28: Die Prognose ist bei konsequenter Behandlung und Gewichtsmanagement in der Regel gut.

00:28:33: Jedoch bleibt das Risiko für Hofrehe ein langfristiges Problem, das kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert.

00:28:43: Dann sind wir auch schon am Ende der heutigen Folge angelangt.

00:28:46: Ich hoffe, ich konnte dir einige Aspekte der Erkrankung Diabetes Militus so erklären, dass du deinen Wissen an die Patientenbesitzer weiterreichen kannst.

00:28:54: Falls du nochmal etwas nachlesen möchtest, findest du ein Artikel zu diesem Thema auf meiner Website www.tfa.de zusammengeschrieben und mit Umlaut.

00:29:04: Ich freue mich auch immer riesig über Likes und neue Abonnenten, sowohl auf den jeweiligen Plattformen, auf denen der Podcast läuft, als auch auf Instagram.

00:29:15: Falls du dir ein Thema wünscht oder selbst Spezialist in einem tiermedizinischen Thema bist und Teil dieses Podcasts sein möchtest, schreib mir gerne.

00:29:24: Und dann bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich mich tierisch freue, wenn du bei der nächsten Folge wieder reinhörst.

00:29:30: Bis dahin, deine Johanna.

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